REGION. -es- / -sah- Der große Superwahltag ist vorbei. Die Ergebnisse aus der Region zeigen einerseits große Gewinner und andererseits Kopf-an-Kopf-Rennen, die Stichwahlen am Sonntag, 15. Oktober, nötig machen.

Die CDU ist bei der Bundestagswahl auch in Rheinland-Pfalz stärkste politische Kraft. Nach dem vorläufigen Endergebnis erhielt sie 35,9 % der Zweitstimmen. Die SPD kam auf 24,2 %. Drittstärkste Kraft wurde die AfD, die auf 11,2 % der Zweitstimmen kam. Die FDP erhielt 10,4 % der Zweitstimmen.

Auf die Grünen entfielen 7,6 % der Zweitstimmen. Die Linke erreichte 6,8 % und die übrigen Parteien kommen zusammen auf 3,9 %.

Bundestag
Erwin Rüddel setzte sich bei der Bundestagswahl 2017 erneut als Direktkandidat im Wahlkreis 197 Neuwied / Altenkirchen durch. Bereits seit 2009 ist Rüddel Mitglied des Bundestages. Mit 43,2 % der abgegebenen gültigen Erststimmen (vorläufiges Ergebnis) entschied er die Wahl 2017 deutlich für sich und wird für weitere vier Jahre in den Bundestag einziehen.

Mit seinem persönlichen Wahlergebnis zeigte sich Rüddel bei seiner Wahlparty in Windhagen sehr zufrieden:

„Ich sehe darin eine große Motivation, mich weiter für meinen Wahlkreis zu engagieren. Der Walkampf hat Spaß gemacht und die Partei hat mit großer Geschlossenheit gekämpft.“

Als Ziele für die nächsten vier Jahre nannte Rüddel am Wahlabend die weitere Verbesserung des Breitbandausbaus, die Verbesserung der medizinischen Versorgung und die bessere Bezahlung von Pflegepersonal. 38,2 % der abgegebenen gültigen Zweitstimmen erhielt die CDU im Wahlkreis 197. Beim Ergebnis auf Bundesebene hatte sich der CDU-Politiker mehr Prozentpunkte für seine Partei erhofft, die 34,7 % erreichte.

Das hatte sich auch die SPD. Bereits bei der Veröffentlichung der ersten Prognose wurde auf der Wahlparty von Martin Diedenhofen in Erpel deutlich, dass die Sozialdemokraten regelrecht entsetzt vom Ergebnis ihrer Partei waren. Und auch auf der Ebene des Wahlkreises sah das Ergebnis für die SPD nicht viel besser aus: 25,4 % der gültigen Zweitstimmen gaben die Wähler den Sozialdemokraten.

Direktkandidat Martin Diedenhofen erhielt 28,6 % der Erststimmen im Wahlkreis Neuwied / Altenkirchen – das ist mehr als die SPD auf Bundesebene (21,6 %).

Über seine Platzierung auf der Landesliste (13) in den Bundestag einzuziehen, hatte der 22-Jährige von vorn herein als unrealistisch betrachtet. Für ihn sei die Zeit allerdings trotzdem ein Gewinn gewesen. Er habe viele verschiede Eindrücke erhalten und viel Zuspruch für sein Engagement erhalten. Politisch aktiv bleiben wolle er auch und hat die Kommunalwahlen 2019 bereits fest im Blick.

Drittstärkste Partei wurde im Wahlkreis 197, wie auf Bundesebene, die AfD (10,8 %), deren Direktkandidat Andreas Bleck (Erststimmen 9,5 %) über die Landesliste in den Bundestag einziehen wird. Die FDP, deren Direktkandidatin im Wahlkreis 197, Sandra Weeser (Erststimmen 6,1 %), ebenfalls durch ihre Platzierung auf der Landesliste in den Bundestag gelangt, erhielt 10,1 %.

Für die Linke entschieden sich 6,3 % der Wähler und 6 % gaben ihre Stimme den Grünen.

Die Wahlbeteiligung im Wahlkreis Neuwied / Altenkirchen lag bei 75,9 %.

Landratswahl
Nicht nur bei der Bundestagswahl, auch bei der Landratswahl im Kreis Neuwied hatte die CDU die Nase vorn, wenn auch deutlich knapper. Achim Hallerbach wurde mit 52,74 % der abgegebenen Stimmen gewählt. Der CDU-Politiker rechnete bereits im Vorfeld mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen – und es blieb lange spannend.

Sein Konkurrent Michael Mahlert lies es sich nicht nehmen, nach Windhagen zu kommen, um Achim Hallerbach zu seinem Sieg zu gratulieren.

Dieser hielt sich mit seinem Jubel aber noch zurück. Erst als das Ergebnis fest stand, bedankte sich der neue Landrat im Kreis Neuwied herzlich und sichtlich erleichtert bei seiner Familie, allen Helfern und Unterstützern sowie bei Ellen Demuth für ihr Engagement.

Erfreut äußerte er sich auch über den fairen Wahlkampf, geführt von zwei starken Persönlichkeiten.

„Es ist wichtig, dass wir den Menschen im Wahlkreis weiterhin Zuversicht und Vertrauen geben“, so Hallerbach.

Nur knapp hinter im lag SPD-Kandidat Michael Mahlert (47,26 %).

„Gegenüber dem Bundesergebnis ist das akzeptabel. Der Wahlkampf war gut und hat sehr viel Spaß gemacht.“

Die Wahlbeteiligung bei der Landratswahl lag mit 73,23 % gering unter der der Bundestagswahl im Wahlkreis 197.