HAMBURG/KOBLENZ. -hel- Ein oftmals als „historisch“ bezeichneter Bundesparteitag der CDU erlebte am vorigen Wochenende in Hamburg das Ende einer Ära. Nach 18 Jahren gab Bundeskanzlerin Angela Merkel den Parteivorsitz ab, den sich Annegret Kramp-Karrenbauer in einer Stichwahl der 1001 Delegierten hauchdünn mit 51,7 % der Stimmen in der Stichwahl gegen Friedrich Merz sicherte.

Doch es ging nicht nur um Personalfragen, sondern auch um weitreichende Beschlüsse wie z.B. die komplette Abschaffung des Soli bis spätestens zum Jahr 2021, die Abschaffung der doppelten Beiträge in der Auszahlungsphase der privaten Altersvorsorge oder die verbesserte finanzielle Ausstattung der Bundeswehr. Von der CDU Koblenz waren der Bundestagsabgeordnete Josef Oster und der stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende An᠆dreas Biebricher in Hamburg dabei.

„Wir haben einen beeindruckenden Wettbewerb dreier hervorragender Kandidaten gesehen, die respektvoll miteinander umgegangen sind. Es wurde kontrovers, aber sachorientiert und fair diskutiert. Das war gut für die CDU und gut für die demokratische Kultur in unserem Land. Nun muss sich die gesamte Partei geschlossen hinter die neue Führung stellen“, fordert Josef Oster.

Auch für Andreas Biebricher ist es selbstverständlich, dass der unterlegene Teil der Partei die demokratische Mehrheitsentscheidung anerkennt, doch sieht er darin keinen einseitigen Prozess, sondern ein Aufeinanderzugehen: „Der Parteitag mit der äußerst knappen Personalentscheidung und den von den Delegierten durchgesetzten programmatischen Änderungen hat gezeigt, dass wertkonservativen und wirtschaftsliberalen Überzeugungen zukünftig wieder mehr Raum gegeben werden muss.“

Oster ergänzte: „Die Diskussionen rund um die Wahl haben gezeigt, wie breit die CDU inhaltlich und damit auch personell aufgestellt ist. Mir ist bewusst, dass Annegret Kramp-Karrenbauer auch bei uns im Wahlkreis Koblenz nicht die uneingeschränkte Wunschkandidatin war. Aber die Wahl ist jetzt Geschichte, von jetzt an werden wir uns gemeinsam mit unserer neuen Parteivorsitzenden für die CDU und für Deutschland einsetzen.“

Für wen er gestimmt habe, wollte der Gülser nicht verraten. „Nicht umsonst hatte jeder Delegierte auf dem Parteitag kleine Pappwahlkabinen, das Wahlgeheimnis halte ich für wichtig.“

Überzeugt ist er, dass Annegret Kramp-Karrenbauer „die Reihen in unserer Partei harmonisch schließen“ wird. Mit Paul Ziemiak als ihrem Nachfolger als Generalsekretär habe sie bereits ein deutliches Zeichen gesetzt. „Ziemiak steht mit 33 Jahren nicht nur für einen erfrischenden Verjüngungsprozess, er ist auch ein Mann, der zu den Konservativen unserer Partei zählt. Ziemiak war ein kluger Vorschlag unserer neuen Parteivorsitzenden, den die Delegierten angenommen haben.“