REGION. -mdz- Nicht, dass man es nicht so erwartet hätte: Die Bundesgartenschau (Buga) 2031 gilt ihrer im März begonnenen und jetzt vorgestellten Machbarkeitsstudie als durchführbar. Und mehr noch: Sie bringt dieser Studie zufolge einen enormen Entwicklungsschub für die gesamte Mittelrheinregion – auf Jahre hin. Doch das Beste kommt noch: Jochen Sandner, Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG), letzte Entscheidungsinstanz für bundesweite und internationale Gartenschauen, lässt bei der offiziellen Präsentation der Studie im Kuppelsaal der Koblenzer Festung Ehrenbreitstein keine Zweifel aufkeimen, dass der Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal den Zuschlag für 2031 auch erhalten wird.

Vor nur zweieinhalb Jahren wurde die Idee einer Buga im Jahr 2031 im Oberen Mittelrheintal konkret. Inzwischen belegt die vom Innenministerium daraufhin im März beauftragte Machbarkeitsstudie, dass nicht nur eine Bewerbung erfolgreich wäre, sondern dass eine Buga zudem sowohl umsetzbar, als auch finanzierbar ist. Ganz klar: Damit würde ein Modernisierungsschub die gesamte Welterberegion erfassen.

So unterstrich Innenminister Roger Lewentz bei der Vorstellung der Machbarkeitsstudie gleich zu Beginn: „Diese Buga ist kein Selbstzweck. Es geht dabei nicht nur um sechs schöne Sommermonate, sondern um die Entwicklung einer großen Region!“ Dem Minister zufolge geht es um die Veränderung der touristischen Angebote, um die weltweite Konkurrenz der Regionen, um Gäste und überhaupt die touristische Wertschöpfung.

Das Mittelrheintal spielt spätestens nach dieser Buga touristisch bundesweit in der ersten Liga. Lewentz weiter: „Jeder Euro, der in Buga-Projekte fließt, wird noch rund 25 Jahre nachwirken“. Lewentz begründet dieses mit den Förderbedingungen der Kommunalentwicklung, die dieses vorschreiben. Somit würden jetzt die nächsten vier Jahrzehnte Kommunal- und Regionalentwicklung im Welterbe Oberes Mittelrheintal bestimmt.

Aufatmen am Mittelrhein: Die Buga ist machbar. Neben (v. links) Thomas Metz, Generaldirektor der Generaldirektion Kulturelles Erbe, freuen sich über dieses Ergebnis auch DBG-Geschäftsführer Jochen Sandner, Innenminister und Mit-Ideengeber Roger Lewentz, die Landräte Frnak Puchtler und Marlon Bröhr.

Klares Ziel vor Augen
Ziel der Buga sollen barrierefreie, moderne und innovative Geschäftsmodelle im Tourismus, der Gastronomie und Hotellerie sein. So könne man für heutige und zukünftige Gäste attraktiver werden und dabei die regionale Wertschöpfung stärken. Auf diese Weise entstünden dem Minister zufolge auch neue, zukunftssichere Arbeitsplätze.

Die Machbarkeitsstudie beschreibt, dass in allen Orten des Oberen Mittelrheintals ein Angebot während der Buga geschaffen werden könne. Außerdem behandelt die Studie, wie die Erneuerung der touristisch-nutzbaren öffentlichen Infrastruktur im Vordergrund der Entwicklung stehen kann, und wie so die touristische Wertschöpfung zwischen Bingen und Koblenz gesteigert werden kann.

Konkret wird die Studie aber auch schon: Als neues Projekt, das ebenfalls im Kontext der Buga zu sehen sei, kündigte Lewentz an, dass der alte Hafenkran in Sankt Goarshausen im kommenden Jahr saniert werde. Die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz habe zugesagt, den Kran zu übernehmen, um so die Sanierungsarbeiten zuzusichern.

Digitales Neuland
Die Verfasser der Studie erwarten, dass die Welterbe-Buga die erste komplett digital erlebbare Gartenschau wird. So sollen Kunden und Gäste bereits vor der Anreise von digitalen Angeboten begleitet werden – und auch das gesamte Ticketing soll digital und bargeldlos machbar sein.

Erstmalig wird ein Teil einer Buga auf dem Wasser präsentiert werden – mit auf Vater Rhein schwimmenden Blumenhalle.

Die Arbeit einer künftigen Buga-GmbH kostet laut Studie 108 Mio €. Das Land Rheinland-Pfalz ist bereit, den in der Machbarkeitsstudie vorgeschlagenen Betrag von bis zu 48,6 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Weiterhin sollen das Land Hessen, der Zweckverband und die an der Buga beteiligten Kommunen Kostenanteile tragen.

Die Verteilung dieser kommunalen Kosten auf einzelne Kommunen werden die teilnehmenden Kommunen gemeinsam mit dem Zweckverband festlegen. Die DBG, der Zweckverband und als Zusammenschluss die derzeit noch nicht bekannten aktiv ausstellenden Kommunen sollen je zu einem Drittel Gesellschafter dieser geplanten Buga-GmbH sein.

Stichtag: 18. Januar
Der weitere Terminplan sieht vor, dass die Versammlung des Zweckverbands die Machbarkeitsstudie am 28. November berät. Am 11. Januar soll die Versammlung erneut zur Beschlussfassung zusammenkommen. Dann könnte schon am 18. Januar die Antragstellung an die DBG übergeben werden.

Fotos: Marcus Dietz