LIMBURG. Nun liegen alle Vorschläge für die Gestaltung des Limburger Neumarkt auf dem Tisch. Als letzter „Akteur“ stellte die FDP ihr Konzept der Öffentlichkeit vor. Zusammen mit dem Limburger Architekten Hans Schmitt präsentierte die Vorsitzende Marion Schardt-Sauer ihre Idee mit einer Tiefgarage.

Die FDP-Politikerin betonte, dass die Gestaltung und Nutzung des Neumarkts erheblichen Einfluss auf die Limburger Innenstadt und den Handel habe. Veranstaltungen wie Food-Trucks, Summer Games oder Weinfest zeigten, dass gute Angebote auf dem Neumarkt Publikum und Kaufkraft generieren würden.

„Der Neumarkt ist das Zentrum einer lebendigen Handelsstadt“, so die Kommunalpolitikerin.

Schardt-Sauer erläuterte, dass der Neumarkt aufgrund seiner Größe und Zentralität erhebliches Potenzial für eine Tiefgarage aufweise und somit Raum für eine Gestaltung der Oberfläche biete. Die Option Tiefgarage biete die Möglichkeit, „endlich in Limburg moderne, sichere und barrierefreie Parkplätze zentrumsnah anzubieten“.

Es sei wichtig, die hohe Frequenz auf dem Neumarkt zu erhalten. „Wir müssen das Schicksal der Nachbarn von Diez und Hadamar vermeiden“, sagte Marion Schardt-Sauer mit Nachdruck. Denn der Diezer Marktplatz sei seit der Einführung der Parkfreiheit trostlos und öde.

„Zur Lebenswahrheit gehört auch, dass es ohne Infrastruktur/Erreichbarkeit keine Akzeptanz gibt.“ Die FDP appellierte an die Besucher, am 18. März mit „JA“ für den Neumarkt als Parkplatz zu stimmen. Denn ein erfolgreicher Bürgerentscheid bedeute Gestaltungsfreiheit für den Neumarkt.

Diese Gestaltungsfreiheit kann bedeuten, dass alles so bleibt wie bisher, dass die Idee des CityRings mit der Überdachung gewinnt oder das Gestaltungskonzept Tiefgarage mit multifunktionalem Platz.

Als ideologisch bezeichnete Architekt Hans Schmitt die Diskussionen zum Neumarkt. Es gäbe einen großen Block an Ablehner. „Manche wollen das Thema einfach ungeprüft in die Ecke stellen. Aber dafür ist es zu schade“, bekräftigte Schmitt. Limburg habe eine gute Infrastruktur mit Handel, Gewerbe und Ärzten – und dafür sei auch der zentrale Platz der Domstadt von Bedeutung. In seinen Ausführungen zeigte der Architekt zunächst den Ist-Zustand des Neumarkts und verwies auf die Blickachse vom Bahnhof über den Platz in die Altstadt und bezeichnete es als einen städtebaulich wichtigen Faktor.

Der Gestaltungskonzept der FDP sieht eine Tiefgarage mit rund 120 Parkplätzen vor. Diese Parkplätze sind breit, komfortabel, hell erleuchtet und barrierefrei. Den Eingang zur Tiefgarage platzierte der Architekt in den Bereich, an dem sich aktuell die Schranken zum Neumarkt befinden. Allerdings zeigte Schmitt auch eine Option, bei der sich die Ausfahrt der Tiefgarage in der Graupfortstraße befindet.

Musterbeispiel für die geplante Tiefgarage am Limburger Neumarkt

Die Tiefgarage in der Innenstadt Baden Baden stellte Hans Schmitt als eine von vielen Möglichkeiten vor, wie die Tiefgarage unter dem Neumarkt in Limburg aussehen könnte.

Die zu befahrene Oberfläche könnte aus einem anderen Belag bestehen und in verschiedenen Farben angelegt sein.
Zudem sieht das Konzept der FDP eine Verlagerung des Georgsbrunnens am Kopfende zur Bahnhofstraße vor. Wasserspiele in der Mittelachse des Platzes und zwei kleine Bauten mit barrierefreiem Zugang zur Tiefgarage runden die Gestaltung der Oberfläche ab.

Der Vorteil einer Tiefgarage sei die Erhaltung der Parkplätze in der Innenstadt und viele Möglichkeiten bei der Gestaltung des Platzes. Bei diesem Konzept seien auch die Marktbeschicker berücksichtigt worden, erklärte Schmitt. Diese könnten den Zugang über die Grabenstraße nutzen, um auf den Neumarkt zu gelangen.

Die Baukosten bezifferte Schmitt mit rund 3,6 bis 3,8 Mio €. Die Bauzeit würde rund 1 Jahr betragen. Allerdings müsse erst der Zustand der Leitungen im Boden überprüft werden. Denn diese wurden zuletzt vor rund 40 Jahren erneuert. Sie könnten die Bauzeit und die Baukosten in die Höhe treiben.

Anregende 
Diskussionen

In der anschließenden Diskussionsrunde gab es Kritik, aber auch Vorschläge. So wünschte sich eine Besucherin einen Aufenthaltsbereich für Familien und Kinder. Zudem gebe es in Limburg schon genug Plätze mit Wasser. Die Zuhörer waren sich darüber einig, dass der Neumarkt als Parkplatz erhalten bleiben müsse. Es sei aber auch wichtig, dem zentralen Platz von Limburg eine ansprechende Optik zu verleihen, die Raum lässt für die jährlichen Veranstaltungen.

Marktbeschicker
fordern Parkflächen

„Die Marktbeschicker sind für alle Ideen offen, nur nicht für einen parkfreien Neumarkt“, erklärte Paul-Josef Hagen vom CityRing. Es würde keine Rolle spielen, ob sich die Bürger für den Vorschlag des CityRings oder der FDP entschieden. Wichtig sei ein gutes Konzept für die Gestaltung des zentralen Platzes und die Erhaltung der Parkplätze.

Viel Kritik gab es für die Initiatoren des parkfreien Neumarkts. Diese hätten kein Konzept zur Parkregelung für Anleger und Patienten.